Nach 1964 wurden die 24. Olympischen Spiele zum zweiten Mal in Asien ausgetragen. Nach Japan war es nun Korea, ein Land im Umbruch. Ursprünglich ein Agrarland und während des Bürgerkrieges anfangs der fünfziger Jahre zerstört, befand sich Korea im Wandel, wirtschaftlich wie politisch.
Die Spiele von 1988 wurden Seoul im Jahre 1982 zugesprochen. Bereits 1983 gab die koreanische Regierung den Auftrag für den Bau einer Reitanlage am Han River in Chamsil, rund 18 km ausserhalb der Hauptstadt. Dieser grosszügige Komplex, der Seoul Equestrian Park in Kwachon, wurde in April 1988 fertiggestellt. Er umfasste eine Pferderennbahn und reitsportliche Anlagen, Es warein gewaltiger Aufwand für ein Land mit praktisch keiner Pferdesport Tradition. Eine Pferdezählung einige Jahre zuvor hatte ergaben, dass Korea, immerhin ein Land von 41 Millionen Einwohnern, nur gerade 1‘058 Pferde beherbergte.
Wiederum teilten sich sieben Nationen die 18 Pferdesportmedaillen. Wiederum hatte Deutschland den grössten Anteil: fünf, wovon vier der sechs Goldmedaillen (Mannschaftsspringen, Mannschaft und Einzel in der Dressur, Mannschaft in der Vielseitigkeit). Zum ersten Mal seit 1936 holte sich ein Land, wieder Deutschland, alle drei Mannschaftsgoldmedaillen.
Max E. Ammann, Direktor des Weltcups der Springreiter, arbeitete erneut für das amerikanische Fernsehen. Diese Mal war es NBC, die den Zuschlag für 1988 erhalten hatten. Er war erneut Co-Kommentator und lieferte Hintergrundinformationen. Interessant war, dass praktisch das ganze ABC-Team von 1984 nun in Seoul für NBC arbeitete, wie die Produzentin Eli Rieger (USA) oder der Koordinator, Peter Diamond (USA).
Springreiten - Einzelprüfung (26+30.09.1988+02.10.1988)
1. Pierre Durand (FRA) – Jappeloup
2. Greg Best (USA) – Gem Twist
3. Karsten Huck (FRG) – Nepomuk
Springreiten – Mannschaftsprüfung (28.09.1988)
1. Deutschland
Ludger Beerbaum (FRG) – The Freak
Wolfgang Brinkmann (FRG) – Pedro
Dirk Hafemeister (FRG) – Orchidee
Franke Sloothaak (FRG) – Walzerkönig
2. Vereinigte Staaten von Amerika
Greg Best (USA) – Gem Twist
Lisa Jacquin (USA) – For the Moment
Anne Kursinski (USA) – Starman
Joe Fargis (USA) – Mill Pearl
3. Frankreich
Hubert Bourdy (FRA) – Morgat
Frédéric Cottier (FRA) – Flambeau C
Michel Robert (FRA) – La Fayette
Pierre Durand (FRA) – Jappeloup
Dressur – Einzelprüfung (24.-27.09.1988)
1. Nicole Uphoff (FRG) – Rembrandt
2. Margit Otto-Crépin (FRA) – Corlandus
3. Christine Stückelberger (SUI) – Gauguin de Lully
Dressur – Mannschaftsprüfung (24.-25.09.1988)
1. Deutschland
Reiner Klimke (FRG) – Ahlerich
Ann-Kathrin Linsenhoff (FRG) – Courage
Monica Theodorescu (FRG) – Ganimedes
Nicole Uphoff (FRG) – Rembrandt
2. Schweiz
Otto Hofer (SUI) – Andiamo
Christine Stückelberger (SUI) – Gauguin de Lully
Daniel Ramseier (SUI) – Random
Samuel Schatzmann (SUI) – Rochus
3. Kanada
Cynthia Ishoy (CAN) – Dynasty
Eva-Maria Pracht (CAN) – Emirage
Gina Smith (CAN) – Malte
Ashley Nicoll (CAN) – Reipo
Vielseitigkeit – Einzelprüfung (19.-22.09.1988)
1. Mark Todd (NZL) – Charisma
2. Ian Stark (GBR) – Sir Wattie
3. Virginia Leng (GBR) –Master Craftsman
Vielseitigkeit – Mannschaftsprüfung (19.-22.09.1988)
1. Deutschland
Claus Erhorn (FRG) – Justyn Thyme
Matthias Baumann (FRG) – Shamrock
Thies Kaspareit (FRG) – Sherry
Ralf Ehrenbrink (FRG) – Uncle Todd
2. Grossbritannien
Mark Phillips (GBR) – Cartier
Karen Straker (GBR) – Get Smart
Virginia Leng (GBR) – Master Craftsman
Ian Stark (GBR) – Sir Wattie
3. Neuseeland
Mark Todd (NZL) – Charisma
Marges Knighton (NZL) – Enterprise
Andrew Bennie (NZL) – Grayshott
Tinks Pottinger (NZL) – Volunteer