Für die 25. Austragung von 1992 kehrten die Olympischen Spiele nach Europa zurück: nach Barcelona (ESP), der Hauptstadt der spanischen Provinz Katalonien. Es waren Spiele der Katalanen, in der Stadt hingen fast nur katalanische Flaggen, kaum solche Spaniens.
Mit der Ausnahme der Dressur und der Geländephasen der Vielseitigkeit wurden alle pferdesportlichen Wettkämpfe im Royal Club de Polo ausgetragen, in einer 21 Hektar grossen, grosszügigen Anlage in der Nähe des riesigen Fussballstadions des FC Barcelona. Für Dressur und Geländeritt der Vielseitigkeit dislozierten die 82 Reiter und Pferde zum El Montanya Country Club, eine Stunde Fahrzeit von Barcelona entfernt.
Die 18 Pferdesportmedaillen verteilten sich erneut auf sieben Nationen, und wiederum holte sich Deutschland den grössten Anteil. Ludger Beerbaum gewann Einzelgold im Springen – die deutschen Dressurreiter holten alle Einzelmedaillen und folglich gewannen sie auch Mannschaftsgold. Die deutschen Vielseitigkeitsreiter sicherten sich Silber und Bronze, Die Niederlande gewannen Mannschaftsgold und Einzelsilber im Springen, sowie Mannschaftssilber in der Dressur. Die grösste Überraschung kam von Österreich, das die Silbermedaille im Springen gewann.
Max E. Ammann, Weltcup Direktor und in der Fédération Equestre Internationale (FEI) beauftragt mit der Öffentlichkeitsarbeit, war für diese Rolle auch in Barcelona vorgesehen. Nach einem der grössten Desaster in der olympischen Pferdesportgeschichte: der Farce mit der Qualifikation für den Einzelfinal im Springen, entschieden sich die beiden verantwortlichen Funktionäre, die internationale Presse ohne professionelle Unterstützung zu informieren. Die Qualifikations-Katastrophe war da Resultat nicht durchdachter Reglemente und eines schlechten Parcours-Baus. Der Parcoursbauer, ein Spanier ohne internationale Erfahrung und der Technische Delegierte, ein obskurer Südamerikaner, ignorierten die Vorschläge, eine formelle Pressekonferenz durchzuführen, sondern trafen auf die versammelten Medien in der Mitte des Pressezentrums, wo sie versuchten, Antworten zu geben. Desaster folgte auf Desaster.
Springreiten - Einzelprüfung (04.+07.+09.08.1992)
1. Ludger Beerbaum (GER) – Classic Touch
2. Piet Raymakers (NED) – Ratina Z
3. Norman Dello Joio (USA) – Irish
Springreiten - Mannschaftsprüfung (04.08.1992)
1. Niederlande
Piet Raymakers (NED) – Ratina
Bert Romp (NED) – Waldo
Jan Tops (NED) – Top Gun
Jos Lansink (NED) – Egano
2. Österreich
Boris Boor (AUT) – Love Me Tender
Jörg Münzner (AUT) – Graf Grande
Hugo Simon (AUT) – Apricot D
Thomas Frühmann (AUT) – Genius
3. Frankreich
Hervé Godignon (FRA) – Quidam de Revel
Hubert Bourdy (FRA) – Razzia du Poncel
Michel Robert (FRA) – Nonix
Eric Navet (FRA) – Quito de Baussy
Dressur – Einzelprüfung (02.-03+05.08.1992)
1. Nicole Uphoff (GER) – Rembrandt
2. Isabell Werth (GER) – Gigolo
3. Klaus Balkenhol (GER) – Goldstern
Dressur – Mannschaftsprüfung (02.-03.08.1992)
1. Deutschland
Nicole Uphoff (GER) – Rembrandt
Monica Theodorescu (GER) – Grunox
Isabell Werth (GER) – Gigolo
Klaus Balkenhol (GER) – Goldstern
2. Niederlande
Anky van Grunsven (NED) – Olympic Bonfire
Annemarie Sanders (NED) – Olympic Montreux
Tineke Bartels (NED) – Olympic Courage
Ellen Bontje (NED) – Olympic Larius
3. Vereinigte Staaten von Amerika
Charlotte Bredahl (USA) – Monsieur
Michael Poulin (USA) – Graf George
Robert Dover (USA) – Lectron
Carol Lavell (USA) – Gifted
Vielseitigkeit – Einzelprüfung (27.07.1992-30.07.1992)
1. Matthew Ryan (AUS) – Kibah Tic Toc
2. Herbert Blöcker (GER) – Feine Dame
3. Blyth Tait (NZL) – Messiah
Vielseitigkeit – Mannschaftsprüfung (27.07.1992-30.07.1992)
1. Australien
David Green (AUS) – Duncan
Gillian Rolton (AUS) – Peppermint Grove
Andrew Hoy (AUS) – Kiwi
Matthew Ryan (AUS) – Kibah Tic Toc
2. Neuseeland
Andrew Nicholson (NZL) – Spinning Rhombus
Vicky Latta (NZL) – Chief
Blyth Tait (NZL) – Messiah
Mark Todd (NZL) – Welton Greylag
3. Deutschland
Matthias Baumann (GER) – Alabaster
Cord Mysegaes (GER) – Ricardo
Ralf Ehrenbrink (GER) – Kildare
Herbert Blöcker (GER) – Feine Dame